Wenn das Gewichtheben zur Tortour wird
Eigentlich, so sagt man, soll Sport dazu dienen, fit zu bleiben. Leider habe ich am eigenen Körper erfahren, dass zu viel Sport respektive vor allem falsche Ausführungen, zu hohes Gewicht und Unwissenheit das Gegenteil bewirken. Schmerzen und zwei abgenützte Schultern sind das Resultat davon.
Im Alltag war der Schmerz ein ständiger Begleiter. Normale Bewegungen wie das Gangschalten beim Autofahren oder das Hochheben eines Gegenstandes waren fast unmöglich. Ich wollte nicht zum Arzt gehen, da ich dachte, es sei nichts Ernsthaftes, sondern einfach Schmerzen vom Training im Fitnessstudio. Dank eines Besuchs bei meiner Familie in Kairo sah ich Licht am Ende des Tunnels. Mein Cousin ist selbst Arzt und er riet mir, dass ich die Eigenbluttherapie ausprobieren sollte. Noch in Kairo liess ich mich das erste Mal behandeln.
Zurück in der Schweiz suchte ich einen Arzt, der die Eigenbluttherapie anbietet. Ich habe aber schnell bemerkt, dass sich die Suche als schwierig erweist. Nach langem Suchen fand ich schlussendlich einen Arzt, der die Therapie anbietet.
Bereits nach meiner Behandlung in Kairo bemerkte ich erste Fortschritte. Die Mobilität in den Schultergelenken war etwas besser. Nach insgesamt vier Spritzen je Schulter bin ich heute wieder so weit, dass ich schmerzfrei trainieren und durch meinen Alltag gehen kann. Dennoch wusste ich, dass ich mein Training so nicht weiterführen kann. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, Massnahmen zu ergreifen, um meinen Gesundheitszustand stabil zu halten. Zu gross war mein Respekt eines Rückfalls auf Grund der Fehler, die ich beim Training gemacht habe. Ich ging also der Ursache auf den Grund, weshalb es zur Abnützung meiner Schultern gekommen ist. Ich bemerkte rasch, dass bei meinem Training das Aufwärmen fehlte. Ich suchte einen Physiotherapeuten auf, um gezielte Aufwärmübungen zu erlernen. Weiter integrierte ich Faszientraining in meinen Trainingsplan. Diese zusätzlichen Massnahmen haben mir geholfen, meine Schultern einerseits zu stärken und flexibler zu machen und andererseits langfristig weiteren Verletzungen vorzubeugen.
Auch wenn die Eigenbluttherapie eher schmerzhaft für mich war, bin ich immer noch davon überzeugt, die richtige Therapie gewählt zu haben. Ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden. Dennoch ist es wichtig, auch alternative Behandlungsmethoden, die der Arzt vorschlägt, zu berücksichtigen. Letztlich sollte man aber jene Methode wählen, die für einen persönlich passt. Ebenso habe ich gelernt, dass Unwissenheit dem Körper auf lange Sicht sehr schaden kann und man auf die Signale, die einem der Körper sendet, hören sollte. Ein frühzeitiger Besuch beim Arzt kann zudem schwerwiegende Folgen verhindern.